Zum Jahreswechsel

Ein frohes, gesegnetes Weihnachten und ein gutes kommendes Jahr 2011.

Liebe ZDRK-Familie,
liebe Mitgliederinnen und Mitglieder,
Züchterfreundinnen und Züchterfreunde,
sehr geehrte fördernde Mitglieder des ZDRK
und sehr geehrte Freunde unserer Organisation!

Wenn ich nunmehr Mitte November für den Jahreswechsel 2010 – 2011 die Grüße zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel für unser Fachorgan verfasse, liegen im züchterischen, im organisatorischen und auch im menschlichen Bereich ereignisreiche Tage, Wochen und Monate hinter uns. Sie beinhalten Freude und Glück aber auch Wehmut und Leid. Es ist das Wechselspiel im Leben und in der Gesellschaft, sowohl im menschlichen als auch im züchterischen.

Rassekaninchenzucht ist sich mit der lebendigen Umwelt, mit der lebenden Kreatur und mit der Vielfalt der Natur intensiv zu beschäftigen und zu widmen. Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2010 als weltweit bedeutsam herausgestellt. Es ist und war das internationale Jahr der biologischen Vielfalt – der Biodiversität - für die Natur und die Menschen. Der ZDRK – das sind Sie allesamt, die Mitglieder unseres Zentralverbandes- setzt sich seit mehr als 60 Jahren für tierschutz- und umweltgerechte, nachhaltige landwirtschaftliche Nutztierhaltung der Tierart Rassekaninchen im Freizeitbereich ehrenamtlich nach den Prinzipien des Tierzuchtgesetzes der Bundesrepublik Deutschland ein. Denn die Voraussetzungen, die eine Tierzuchtorganisation nach dem Tierzuchtgesetz  erfüllen muss, werden vom ZDRK, seinen Vereinen und Verbänden nach den hervorzuhebenden Vorschriften erfüllt. Dafür danke ich allen Mitgliedern/innen des ZDRK an dieser Stelle herzlich und aufrichtig.

Die Anerkennung nach der Vorschrift des Tierzuchtgesetzes setzt voraus, wonach bei einer Züchtervereinigung nach ihrer Rechtsgrundlage - der Satzung des ZDRK, seinen Bestimmungen, Richtlinien und Beschlüssen – jeder Züchter in ihrem sachlichen und räumlichen Tätigkeitsbereich zur einwandfreien züchterischen Arbeit bereit ist, ein Recht auf Mitgliedschaft und an den Leistungsprüfungen, d.h. an den Zuchtwertprüfungen auf den Ausstellungen teilnehmen zu lassen sowie Zuchtbescheinigungen, wie Abstammungsnachweise, Rassebescheinigungen und Bewertungsurkunden zu erhalten. Die Anerkennung der Zuchtvereine und Züchterverbände im ZDRK bezieht sich auf die Zuchtziele in den Rassen, dem Zuchtprogramm und die Zuchtbuchordnung. Die Zuchtbuchordnung für die Gestaltung und Führung des Einzelzuchtbuches der Züchter und die einheitlichen Vorschriften für das Zuchtwesen wie Vereinszuchtbuchführung (Zuchtregister) und Kennzeichnung von Rassekaninchen in der BRD werden vom ZDRK seit Bestehen der deutschen Rassekaninchenzucht eingehalten und erfüllt.

Das heißt, dass unsere Ausstellungen in erster Linie Zuchtwertprüfungen nach dem äußeren Erscheinungsbild unserer Rassekaninchen sind. Damit begründen sich die genetische Vielfalt und die genetischen Ressourcen als Basis für die zurzeit 396 Rassen und Farbenschläge des ZDRK-Standards. Die Werte der Zucht von Rassekaninchen in den einzelnen Rassen und Farbenschlägen, deren Entwicklung und Erhaltung des Zuchtstandes gilt es zu fördern und weiterzuentwickeln.

Die Aspekte des Tieraustausches oder Einpaarens von verschiedenen Blutslinien bilden die Grundlage züchterischen Handelns um den Erhalt und Fortschritt der Rassekaninchenzucht im ZDRK zu sichern. Dazu dienen die Ausstellungen mit ihren Zuchtwertbestimmungen nach dem äußeren Erscheinungsbild in erster Linie. Sie dienen zwar sekundär aber zur Freude unserer ausstellenden Züchter auch dem Wettbewerb untereinander, um die Gunst, für ihre züchterische Leistung ausgezeichnet zu werden. Das bedeutet aber nicht, dass wir eine Organisation sportlichen Zwecks sind und sich auf dem Feld von Wettkämpfen und Rekorden bewegen, wenn auch die Arbeit im Stall, beim Futter einholen und bei Durchführung von Ausstellungen sportliche Fitness erfordert und fördert.

Allerdings ist es vielfach so, wo Licht ist, da ist auch Schatten. Die demographische Entwicklung in unserem ZDRK fordert uns alle zum Nachdenken und Handeln in den Vereinen, Verbänden und im Präsidium und Erweiterten Präsidium des ZDRK unablässig seit Jahren auf. Die rückläufigen Mitgliedschaftszahlen und die Erhöhung des Durchschnittsalters belegen diese Problematik. Die letzten Bundesschauen sind von den großen Schwierigkeiten beim Abbau der Gehege nach den Ausstellungen gekennzeichnet. Das, was früher ein Selbstgänger war, ist heute, neben den hohen Messekosten in verschiedenen Städten und Landesverbänden, zu einem großen Problem geworden. So das sich bis zur ZDRK-Tagung in Monschau nach 2011 kein Ausrichter für Bundes-Kaninchenschauen bereit erklärt hatte. Man muss auch Verständnis dafür aufbringen, dass eine ehrenamtliche Organisation wie der ZDRK als Veranstalter und ein oder mehrere Landesverbände als Ausrichter – beide in Verantwortung des zu tragenden Risikos, eine derartige Gradwanderung für die bundesweite Veranstaltung nicht mehr unternehmen können.

Von mir wurde seit über vier Jahren in allen Sitzungen und Tagungen diese Tatsache mit belegbaren Zahlen im Präsidium und im Erweiterten Präsidium problematisiert und um Lösungsvorschläge gebeten. Auch auf Veranstaltungen, auf Ausstellungen sowie in Schriften und Wortbeiträgen wurden von mir ungeschminkt die Tatsachen aufgezeigt. Der in Heimbuchenthal 2010 einstimmige Beschluss des Erweiterten Präsidiums, einschließlich aller 20 Landesvorsitzenden, hat die Basis geschaffen, dass es wieder Bewerber für die Ausrichtung von Bundes-Kaninchenschauen gibt. Das bedeutet für die Ausstellungsleitung eines Ausrichters, dass sie mit dieser tragbaren Verantwortung Zumutbarkeit und Vertrauen gewonnen haben, sich dieser Aufgabe ehrenamtlich, freiwillig zu stellen. Dennoch bleibt weiterhin die große Hoffnung und Bitte, dass sich viele Helferinnen und Helfer nach Schluss der Ausstellung dem Abbau der Gehege zur Verfügung stellen. Jede Zeitverzögerung bringt dem Ausrichter in höhere unübersehbare und unvorstellbare Risiken. Früher war der Auf- und Abbau einer Bundes-Kaninchenschau ein Selbstgänger. Der demographische Wandel unserer Zeit hat diese so wichtige Voraussetzung und Arbeit zum Hauptproblem heranwachsen lassen. D. h. eine Bundes-Kaninchenschau muss machbar und mit verantwortbaren Risiken durchführbar sein. Helferinnen und Helfer während der Ausstellungstage stellen sich dankenswerter Weise genügend zur Verfügung.

Der Beschluss, vier Tiere pro Rasse oder Farbe eines Züchters zur Zuchtwertprüfung auf einer Bundes-Kaninchenschau ausstellen zu lassen, ist ein Weg zur Bewerkstelligung der Aufgaben einer Bundes-Kaninchenschau. Die große Ausstellerzahl und die ZDRK-Züchterfamilie sollen auch nach wie vor dem Ruf zur Bundesschau folgen. Für jeden Aussteller ist Chancengleichheit geboten in der Tierzahl seiner Rasse bzw. Farbe und auch bei der Erringung von Auszeichnungen. Jeder Aussteller hat die gleichen Rechte und Pflichten, so dass für jeden derselbe Maßstab in der ausstellenden Rasse bzw. Farbe hinsichtlich der Tierzahl gegeben ist. Dass von den je 4 ausgestellten Tieren eines Ausstellers mindestens ein Tier im Verkauf stehen muss begründet sich in der o.gen. Erhaltung und Förderung unseres Zuchtwesens, sowie der genetischen Ressourcen der einzelnen Rassen und Farbenschläge als Tierzuchtorganisation – ZDRK.

Es bedeutet gleichsam sowohl für den Ausrichter und die zu erwartenden Besucher der Bundes-Kaninchenschau ein garantiertes Angebot von Tieren für die Rassekaninchenzucht zu bieten bzw. zu erhalten. Damit werden gerade die Belange aller Züchterfreunde, ob großer bzw. erfolgreicher oder nicht so erfolgreicher und neuer Züchter angesprochen. Die Verbesserung der Zuchten und des Zuchtstandes in den Rassen und Farbenschlägen ist damit geebnet worden und erfüllt Voraussetzungen des Zuchtwesens.

Ich bitte um Verständnis dafür, dass zurzeit diese Möglichkeiten des Beschlusses einzige Grundlage sind, um eine Bundes-Kaninchenschau nach heutigem Ermessen durchführbar zu gestalten. Es sind weder bis zur ZDRK-Arbeitstagung 2010 in Heimbuchenthal noch zur Haupttagung des ZDRK in Monschau keine besseren Vorschläge zur Machbarkeit und Durchführbarkeit einer Bundes-Kaninchenschau eingegangen.

Die von vielen tausend Züchterfreunden getragene Begeisterung und das besondere Erlebnis einer Bundes-Kaninchenschau soll und muss erhalten bleiben – zur Freude aller. Das ist eines der großen Ziele des ZDRK-Präsidiums und des Erweiterten ZDRK-Präsidiums. Der Anspruch der Machbarkeit, die Umsetzung der Anforderungen an diese Veranstaltung der Zuchtwertfeststellung und des Zuchtwertvergleichs muss jedoch in unserer heutigen Zeit erfüllbar und verantwortbar bleiben. Ich bitte Sie alle, trotz der Tierzahlbegrenzung, in ihrer Begeisterung für die Bundes-Kaninchenschau nicht nachzulassen.

Dass der Thüringer Landesverband die Bundes-Kaninchenschau 2011 ausrichtet ist auf mein Bitten, das Vertrauen des Präsidiums und des Erweiterten Präsidiums geschehen. Dafür danke ich den Mitgliedern und dem Vorstand des LV Thüringen. Wir und ich sind davon überzeugt, dass das hohe Engagement und der großartige Fleiß unserer Thüringischen Züchterfreunde eine für den ZDRK als Veranstalter bedeutsame und öffentlichkeitswirksame 30. Bundes-Kaninchenschau in der wunderschönen Messe Erfurt ausrichtet. Dass der Beschluss der Ausstellungsbestimmungen des Erweiterten Präsidiums des ZDRK zur Bundes-Kaninchenschau 2011 in Erfurt wirksam ist, richtet sich nicht gegen die Freunde des LV Thüringen, sondern soll sie vor den immer wieder dargestellten besonderen Risiken schützen (dabei wollen wir nicht vom Wetter des Winters 2010 reden).

Ich freue mich mit vielen anderen, dass diese kommende Bundes-Kaninchenschau in Erfurt stattfindet. Im Rahmen der Bundes-Rammlerschau 2005 habe ich damals dem Ausstellungsleitungsteam Günter Ewald, Alfons Födisch, Uwe Becher, Horst Rokowsky, Werner Tittel usw. zur Ausrichtung einer Bundes-Kaninchenschau in Erfurt ermuntert. Nun ist es Wirklichkeit und ich rufe alle Züchterfreunde und die ZDRK-Familie auf, im Herzen Deutschlands, in der Messe Erfurt, im LV Thüringen ihre Rassekaninchen und Gegenstände/Erzeugnisse  der Handarbeits- und Kreativgruppen auszustellen und dieser 30. Bundes-Kaninchenschau als Gast und Besucher ihre Aufwartung zu machen.

Erfurt 2011 ist des Ausstellens und des Besuches im höchsten Maße wert und für die Rassekaninchenzucht von größter Bedeutung.

An dieser Stelle darf ich auch dem LV Baden danken, dass er die Ausrichtung der 31. Bundes-Kaninchenschau am 14. und 15. Dezember 2013 in der Messe Karlsruhe zu den gleichen Bedingungen übernommen hat.

Sehr geehrte Züchterfamilie und Mitglieder des ZDRK, es lag mir sehr am Herzen, Ihnen mitzuteilen, dass sich ihre gewählten Gremien ständig große Sorgen um die Belange und die Zukunft unserer Mitglieder, um die Basis - die Vereine, Vereinigungen und Verbände sowie die gesamte Organisation macht. Darum habe ich die o.a. Zeilen im Rahmen der Weihnachts- und Neujahrsgrüße genutzt, Ihnen dieses darzustellen. Denken Sie bitte einmal darüber nach, wie Sie sich verhalten würden, wenn Sie in gewählter Verantwortung stehen und sich ständig 365 Tage im Jahr, gewissenhaft und aufrichtig für die gesamte Züchterschaft im ZDRK einsetzen müssten!

Von dem einen Höhepunkt habe ich Ihnen oben berichtet. Der nächste Höhepunkt liegt im Jahresablauf 2011 so nahe, es ist die

23.Bundes-Rammlerschau in der Messe Niederrhein in Rheinberg
am 29. und 30. Januar 2011.

Ausgerichtet wird die Ausstellung vom Landesverband Rheinischer Rasse-Kaninchenzüchter e.V.

Wenn ich diese Zeilen schreibe sind es noch vier Wochen hin bis zum Anmeldeschluss am 15. Dezember 2010. Dennoch ist es mir eine Bedürfnis, die Züchterfamilie des ZDRK zum Ausstellen ihrer gezüchteten Rammler aufzufordern und Sie alle herzlich zum Besuch der Bundes-Rammlerschau in Rheinberg einzuladen.

Die Bundestagung wird vom 15. bis 19. Juni 2011 in Bad Lauterberg/Harz von unseren Freunden des Landesverbandes Hannoverscher Rasse-Kaninchenzüchter e.V. ausgerichtet. Auch hierzu sind Sie schon jetzt herzlich eingeladen – zur Halbzeit des Jahres 2011, bevor dann am 10. und 11. Dezember 2011 die Messetore in Erfurt für die 30. Bundes-Kaninchenschau geöffnet werden.

Danke sagen wir, das Präsidium, das Erweiterte Präsidium und ich an alle, die im Jahr 2010 die Rassekaninchenzucht in vielfältiger Weise gestaltet, praktiziert, nach innen und nach außen positiv dargestellt und vertreten haben. Nehmen wir diesen Dank als Basis für die Freude auf das Jahr 2011 mit allen seinen planerischen und seinen auf uns zu kommenden Gegebenheiten. Ich danke allen Mitgliedern des ZDRK mit ihren Familien und Angehörigen, den Freunden und Förderern der Rassekaninchenzucht für das, was unserem ZDRK und damit der deutschen Rassekaninchenzucht entgegengebracht und für sie geleistet wurde.

Ihnen und euch, sehr geehrte Mitglieder des ZDRK und deren Angehörigen sowie den Freunden und Förderern im privaten und öffentlichen Bereich frohe und gesegnete Weihnachten sowie ein friedvolles, glückliches und in der Zucht  erfolgreiches Jahr 2011.


"Rassekaninchenzucht ist und bleibt Passion und Brücke der Generationen eingebunden in Tier- und Naturschutz."


Mit allen guten Wünschen für 2011


Ihr und euer


Peter Mickmann
Präsident

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