Durchführung von Bundeskaninchenschauen

Gerade mal wieder einen Brief diesbezüglich zu lesen bekommen…..und jetzt denke ich ist es an der Zeit (entgegen meinen Prinzipien) hier ein paar Zeilen zu schreiben. Es gibt in unserem Verband derzeit wohl keine anderen Probleme, als ob bei einer Bundesschau nun nur noch 4 Tiere je Züchter und Rasse ausgestellt werden dürfen. Man hinterfragt dazu noch die Erhöhung des Kostenbeitrags, vergleicht das finanzielle Risiko mit dem einer offenen Kaninchenschau, stellt den Sinn in den Raum mit nur noch 4 Tieren über viele hunderte Kilometer zu einer Bundesschau zu fahren, moniert dass hier Entscheidungen vorbei am Willen der Basis getroffen werden und, und, und….. Tja liebe Züchterbasis (zu der ich mich als Vereins-, Kreis-, Club- und Kreisvorsitzender doch auch noch zählen darf), hat sich in den letzten Wochen seit dieses Thema große Kreis zieht evtl. mal jemand überlegt, weshalb die bei einer erweiterten Präsidiumssitzung anwesenden LV-Vorsitzende für eine Tierzahlbeschränkung gestimmt haben. Nun, evtl. weil es sich bei diesen Züchterkolleginnen und Züchterkollegen um jene Verantwortliche handelt, die bei Bundesschauen zumeist auch als Ausstellungleiter/in fungieren. Und ich denke es sollte sich hierzu mit Verlaub niemand nur im Geringsten anmaßen, die Verantwortung als Ausstellungsleiter einer Bundesschau zu bewerten, der diese nicht schon innehatte. Ich spreche hier nicht nur von diesen 10 Tagen vom Aufbau bis zum Abbau, sondern dem zeitlichen Aufwand sowie den z.T. nervenaufreibenden Arbeiten und Anfragen. Daher ist es doch sicherlich legitim, dass sich diese LV-Vorsitzende ihre Gedanken machen, wie und ob eine Schau dieser Größenordnung noch machbar ist. Man träumt von Zeiten als in den Landesverbänden noch einzelne Kreisverbände mit allein rund 100 Helfern anrückten, und zwar im besten Mannesalter. Sehen und hören wir die Entwicklung in den Vereinen und Kreisverbänden, so nimmt die Zahl an aktiven Helfern/Ausstellern dramatisch ab. Und auch bei LV-Schauen sind es doch alljährlich die gleichen Mitglieder die mitarbeiten. Die anderen sind zu alt bzw. scheint es manche auch nicht im geringsten zu interessieren wer die Arbeiten erledigen soll. Mein Vorschlag, die Bundesschau im Jahr 2013 wieder im LV Baden durchzuführen, fand in unseren Reihen nicht uneinge-schränkt Zustimmung. Im vergangenen Jahr habe ich mich aber dafür stark gemacht, dass der LV Baden diese Bundesschau 2013 durchführt. Wir hätten nach den über 30.000 Tieren im Jahr 2009 natürlich wieder die Kapazitäten, eine ähnliche Tierzahl unterzubringen. Aber als möglicher Ausstellungsleiter kann ich heute nicht sagen, ob ich dies evtl. überhaupt möchte?
Ich frage mich, ob eine Bundesschau mit 24.000 Kaninchen wirklich so uninteressant wäre, wie sie derzeit manchmal dargestellt wird. Derzeit stellt sich mir persönlich aber eine ganz andere Frage, nämlich ob wir diese Schau überhaupt durchführen müssen? Ich als einer „der da oben“ kann meinen Jahresurlaub auch anders verbringen als in Planungstage für die Bundesschau zu investieren. Vielen Leserbriefen entnehme ich, dass dieser Beschluss den Erfolg einer Bundesschau auch gegen die Wand fahren kann. Tja, um den Verlauf einer Schau steuern/bewerten zu können muss sie aber, wie gesagt, erstmal jemand übernehmen, planen und durchführen. Ohne diese Verantwortlichen bzw. ohne Schau müssen wir dann auch nicht über Tierzahlen, Kosten und Mitarbeit diskutieren. Manchmal habe ich auch den Eindruck es herrscht an der Basis die Meinung, es handle sich ab einer gewissen Ebene um richtig hoch vergütete Ämter. Wenn im Ortsverein ein Mitglied für eine Schicht an der Theke den Vereinsausflug spendiert bekommt ist es o.k., wenn sich aber Mitglieder 3 Tage Urlaub für eine Tagung nehmen müssen und sich dann noch die Übernachtung bezahlen lassen…. was für ein Verbrechen. Anscheinend sehe ich auch den Willen der Mitgliederbasis falsch, wenn es um die Übernahme von Ämtern geht. Es lösen sich Vereine und Kreisverbände auf weil niemand ein Amt übernehmen möchte und selbst die Suche nach einem Beisitzer scheitert mancherorts kläglich. Ich kenne nicht alle Verfasser der Leserbriefe und werde daher auch nicht ihr Engagement für die Organisation werten (und hier geht es mir nicht um die individuelle Tätigkeit als Züchter/in) sondern um das ehrenamtliche Engagement als Funktionär für unseren Verband. Den Einsatz welchen ich hier bringe kenne ich aber sehr wohl. Daher zum Schluss meine Bitte, den Ball wieder etwas flach halten. Es gibt eben häufig verschiedene Meinungen und Ansichten. Aber jeder der meint sich im Verband schlecht vertreten zu fühlen hat zumindest bei den anstehenden LV-Tagungen die Möglichkeit, ein Amt/Verantwortung zu übernehmen und Mehrheiten für seine Ansichten zu gewinnen. Evtl. muss man Dinge wie die Vergabe des Dt. Meister in der AAB anpassen und sich überlegen, wie man mit seltenen Rassen umgeht. Aber all dies sollte nicht wirklich Grundlage sein, damit wir uns z.T. gegenseitig unter der Gürtellinie attackieren. Es ist ja auch ein Beschluss, der entsprechend den Gegebenheiten des ausrichtenden Verbandes wieder geändert werden kann. Aber wie gesagt, es gilt des Züchters Wille und die Verantwortung bzw. Machbarkeit der Ausstellungsleitung in Einklang zu bringen. Versuchen wir also doch wieder einen gemeinsamen Weg zu beschreiten und dabei manche Dinge mit etwas mehr Objektivität zu betrachten.

Autor: Jörg Hess, u.A. LV-Vors. Baden

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